Nutzung der Plattform Chorus Pro zum Rechnungsaustausch
E-Invoicing

Rechnungen an die öffentliche Verwaltung in Frankreich über die Plattform Chorus Pro verschicken

| | Produktmanager Softwareanwendungen/Dienstleistungen elektronischer Geschäftsdatenaustausch, SEEBURGER

Was ist Chorus Pro?

Das Hauptziel der EU-Direktive 2010/45/EU, welche die Direktive 2006/112/EC anpasst, war es, in den Mitgliedstaaten eine auf europäischer Ebene harmonisierte rechtliche Umsetzung für die Rechnungsstellung zu fördern.

Frankreich hat die Chance ergriffen und sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: 100% elektronische Rechnungen bei den öffentlichen Verwaltungen bis zum Jahr 2020. Zu diesem Zweck wurden alle Rechnungen in den Bereichen B2G (Business to Government) und G2G (Government to Government) auf einer einzigen elektronischen Plattform, Chorus Pro, zentralisiert.

Chorus Pro wurde von der AIFE (Financial Information Technology Agency der französischen Regierung) entwickelt und wird auch von dieser betrieben. Zukünftig werden in Frankreich alle rund 78.000 öffentlichen Verwaltungen über die Chorus-Plattform insgesamt ca. 100 Millionen Rechnungen pro Jahr austauschen.

Die Rechnungen werden von Chorus Pro dabei in verschiedenen strukturierten, hybriden und unstrukturierten Formaten sowie auf unterschiedlichen Übertragungswegen (EDI-Verfahren, Webservices und Online-Portal) akzeptiert.

Die Rechnungsformate sind folgende:

  • Strukturierte Rechnungsformate: UBL (FEN105), CII (FEN135) plus Syntax von der Europäischen Norm (sobald veröffentlicht)
  • PDF-Rechnungen (signiert oder unsigniert), welche Lieferanten auf die Chorus Pro Plattform hochladen. Auf der Plattform werden die Daten der PDF-Rechnungen über eine OCR ausgelesen. Anschließend muss der Lieferant die Ergebnisse der OCR überprüfen und manuell korrigieren.
  • Online-Rechnungserfassung auf der Chorus Pro Plattform
  • Light XML mit einer eingebetteten PDF-Rechnung
  • Hybrid-Rechnung FACTUR-X

Wen betrifft Chorus Pro?

Bis zum Jahr 2020 werden ungefähr 1 Million Lieferanten Chorus Pro nutzen, um Rechnungen an öffentliche Verwaltungen zu stellen.

Dabei wird die Chorus Pro Plattform bis zum Jahr 2020 in vier Wellen von Jahr zu Jahr für eine größere Anzahl von Lieferanten zur Pflicht. Im Januar 2017 wurde mit großen Unternehmen begonnen und enden wird die Umsetzung mit den kleinsten im Jahr 2020. Die Unternehmensgröße wird dabei anhand verschiedener Kriterien, wie der Mitarbeiteranzahl, des Umsatzes und der Bilanzsumme, ermittelt:

  • Januar 2017: “Große Unternehmen”
  • Januar 2018: “Mittlere Unternehmen”
  • Januar 2019: “Kleine Unternehmen”
  • Januar 2020: “alle übrigen inklusive 1-Mann-Unternehmen”

Welche Vorteile bringt Chorus Pro?

Die Vorteile sind für die Rechnungssteller folgende:

  • Alle rund 78.000 öffentlichen Rechnungsempfänger sind über ein einziges System erreichbar.
  • Rechnungen werden schneller und kostengünstiger übertragen, und über die Chorus Pro Plattform werden Rückmeldungen über Prüfungen übermittelt.

Aber die Vorteile haben auch Ihren Preis – nämlich einen relativ komplexen Prozess sowohl aus technischer Sicht als auch aus der gesetzlichen Perspektive.

Mit SEEBURGER den komplexen Chorus Pro-Prozess schnell und einfach umsetzen

Der Chorus Pro-Prozess ist mit seinen technischen Anforderungen und gesetzlichen Vorschriften komplex:

  • Die Rechnungen müssen in einem der fest vorgegebenen Rechnungsformate erstellt werden.
  • Zur automatischen Kommunikation mit Chorus Pro muss sich der Partner für einen der vordefinierten Kommunikationswege registrieren und diesen einrichten.
  • Der Umgang mit Statusrückmeldungen vom Rechnungsempfänger oder auch aus den automatischen Prüfungen der Chorus Pro Plattform muss beherrscht werden.
  • Die Rechnungen sind elektronisch zu archivieren.

Die Komplexität ist vergleichbar mit den elektronischen Rechnungsverfahren in Ländern Südamerikas oder beispielsweise denen der Türkei oder Portugals. Um die Umsetzung einfach zu gestalten und die Risiken zu minimieren, empfiehlt es sich, hierfür mit einem Partner zu arbeiten, der die Anforderungen in Frankreich und weiteren Ländern kennt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein erfahrenerer Partner kann Sie bei der Einführung kompetent begleiten, kann Ihre zunehmenden internationalen E-Invoicing Anforderungen bündeln und sorgt so für Vereinheitlichung und Standardisierung. Empfehlenswert ist auch ein Start durch Buchung eines Cloud Service. Denn E-Invoicing Anforderungen, wie diejenigen für Frankreich, sind technisch komplex und verursachen im Eigenbetrieb hohe initiale Kosten. Dem steht ein sofort nutzbarer, vorkonfigurierter Cloud Service gegenüber, an den die Rechnungsdaten lediglich in einem klar definierten Schnittstellenformat zu übergeben sind.

SEEBURGER bietet Ihnen mit den SEEBURGER Cloud Services fürs E-Invoicing in Frankreich – und vielen anderen Ländern – einen sicheren, komfortablen, skalierbaren und hoch-performanten Einstieg bei voller Kostentransparenz. Dabei erstellen wir die Rechnungen in einem der zulässigen strukturierten Formate und übertragen diese Rechnungen an Ihre Kunden aus dem öffentlichen Sektor. Diese Cloud Services sind ERP-systemunabhängig und können bei Bedarf um eine gesetzlich konforme Archivierung für die komplexen französischen Anforderungen erweitert werden.

Erfahren Sie über E-Invoicing Neuerungen in Frankreich vom Juli 2021 : CTC, B2B E-Invoicing und E-Reporting Mandat 2023

Webcast-On-Demand

Erfahren Sie mehr über die neuen E-Invoicing Anforderungen in 2021!

Jetzt ansehen

Haben Sie Fragen oder Anmerkungen?

Wir freuen uns hier über Ihre Nachricht.

Teilen Sie diesen Beitrag, wählen Sie Ihre Plattform!

Twitter
Gerrit Onken

Ein Beitrag von:

Gerrit Onken ist seit 2010 bei SEEBURGER als Produktmanager für Softwareanwendungen und für den Bereich Elektronischer Datenaustausch (EDI) tätig. Seine Schwerpunkte sind Lösungen für SAP, elektronische Rechnungsstellung (E-Invoicing) und die Digitalisierung von geschäftlichen und technischen Prozessen für global agierende Kunden. Ursprünglich gelernter Bankkaufmann, absolvierte Gerrit Onken ein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Industriemanagement und Wirtschaftsinformatik. Nach seiner Tätigkeit in der Finanzbranche arbeitete er von 2004 bis 2010 als Manager und Projektleiter bei einer der fünf größten Unternehmensberatungen mit internationalen BPOs in der Banken- und Automobilbranche.