Was muss bei Cloud-Diensten im digitalen Wandel beachtet werden?
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Cloud-Dienste als Treiber beim digitalen Wandel. Was muss beachtet werden?

| | Chief Cloud Officer, SEEBURGER

Cloud-DiensteDie Treiber vieler Digitalisierungsinitiativen in den Unternehmen sind die Fachbereiche. Diese stehen im täglichen Kontakt mit Ihren Kunden und kennen so als Erste und am besten die Wünsche ihrer Kunden in puncto neue (digitale) Dienste.

Die Fachbereiche möchten auf diese Kundenwünsche gerne flexibel reagieren und neue Service-Angebote kurzfristig („short time to market“) bereitstellen. Dieses Ansinnen überfordert jedoch zumeist die interne IT. Hier bieten standardisierte und sofort nutzbare Cloud-Dienste entscheidende Vorteile.

Cloud-Dienste als Chance

Cloud-Dienste bieten den etablierten Unternehmen (der so genannten „old economy“) die Chance sich gegen die neuen digitalen Wettbewerber erfolgreich zur Wehr zu setzen.

Zum einen bilden Cloud-Dienste die ideale Grundlage für den Zugriff auf IT Ressourcen, sei es Hardware, sei es Software, oder sei es Personal und technologisches Knowhow. Statt technologisch anspruchsvolle Szenarien aufwändig selbst umzusetzen, verlagern Unternehmen diese in die Public Cloud. In der Folge sparen sich die Unternehmen die aufwändige Investition in Hardware, Software und Personal und können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.

Zum anderen bieten Cloud-Dienste den Unternehmen optimale Voraussetzungen für die Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategien. Cloud-Dienste stellen standardisierte, vorgefertigte, getestete und sofort einsetzbare Funktionalität bzw. Prozessbausteine bereit, die über klar definierte Schnittstellen aufgerufen und demzufolge schnell in die internen Geschäftsprozesse der Unternehmen integriert werden können. Auf diese Weise ermöglichen Cloud-Dienste den etablierten Unternehmen agiles Handeln und das angestrebte „short time to market“.

Unterschiedliche Sichtweisen von Fachbereich und interner IT

Bei der Umsetzung von Cloud-Strategien gilt es die unterschiedlichen Sichtweisen und Aufgaben von Fachbereich und interner IT zu berücksichtigen:

Kundengerichtete Sichtweise des Fachbereichs:

Die Fachbereiche wollen die Dinge selbst in die Hand nehmen: Angebotsdigitalisierung, Agilität, neue Anwendungsszenarien – dies sind die Zeichen des digitalen Wandels. Alle Fachbereiche eines Unternehmens sind betroffen. Die Fachbereiche sind aufgefordert sich zu vernetzen, sich zu integrieren – sowohl untereinander als auch nach außen zu den Kunden und Geschäftspartnern hin. Die Einbindung von Cloud-Diensten bietet hier die Chance innovativ auch ganz neue, oder zumindest ergänzende Geschäftsmodelle aufzusetzen.

Innovation erfordert Flexibilität, Agilität, … Der Fachbereich muss auf rasche Veränderung der Wettbewerbsstrukturen reagieren, „mal schnell eine Idee oder einen Cloud-Dienst ausprobieren können“ – am besten im Self-Service. Hier erweisen sich Cloud-Dienste für die Unternehmen also als Treiber der Innovation. Wenn die Idee greift muss sie aber auch nachhaltig umgesetzt werden können. An dieser Stelle kommt die interne IT ins Spiel.

Firmeninterne Sichtweise der internen IT:

Die interne IT steht vor der Herausforderung einen Spagat bewältigen zu müssen: Bisher war sie für die klassischen „Heavy-Duty“ Integrationsaufgaben zuständig, für IT-Modernisierung, Standardisierung, Kosteneinsparungen und Corporate Governance. Diese Aufgaben wird sie auch künftig nicht vernachlässigen dürfen. Aber verkommt sie deshalb zum Dinosaurier, der für die Abwicklung der Vergangenheit zuständig ist und seine Schuldigkeit getan hat? Wenn sie nicht aufpasst, kann ihr genau das passieren. Es besteht die Gefahr des Entstehens einer Schatten-IT, sofern die interne IT nicht flexibel genug auf die Anforderungen des Fachbereichs reagiert.

Man kann das aber auch anders herum sehen: Die große Chance der internen IT besteht künftig darin, zum „Enabler“ zu werden – zum aktiven Treiber, welcher zentral Technologien und neue Cloud-Dienste bereitstellt. Allerdings erfordert dies eine stärkere Integration und damit verbunden einen höheren administrativen Aufwand. In anderen Worten: Integration bedeutet Öffnung Ihres Unternehmens, und Öffnung braucht Kontrolle.

Häufig ist die interne IT auf diese Aufgabe jedoch (noch) nicht vorbereitet. SEEBURGER kann hier mit seiner API-Management Lösung unterstützen. Wenn Sie mehr erfahren möchten, kontaktieren Sie uns oder lesen Sie unsere Broschüre zum API-Management.

Was muss beachtet werden?

Cloud-Dienste können also eine gute Wahl sein, wenn es gilt neue digitale Funktionalität schnell und flexibel bereit zu stellen. Kosten, Skalierbarkeit und die operative Stabilität sind dabei die offensichtlichen Kriterien für die Auswahl eines Cloud-Dienstes. Es gibt jedoch weitere wichtige Faktoren, die Sie beachten sollten: Beispielsweise müssen die neuen Cloud-Dienste in Ihre vorhandene IT-Infrastruktur eingebunden werden können, oder es gilt unternehmensinterne Vorgaben hinsichtlich Sicherheit, Corporate Governance, Corporate Identity zu berücksichtigen. Auch müssen Qualität des Supports und das Abrechnungsmodell zu Ihren Anforderungen passen. Wir listen nachfolgend die wichtigsten Kriterien für Auswahl des richtigen Cloud-Dienstes:

  • Allgemeine Sicherheit:
    Eine der größten Sorgen der Unternehmen sind Datensicherheit und die Funktionsfähigkeit der Infrastruktur für den geschäftskritischen Betrieb. Dies zu Recht – wie der jüngst in mehr als 150 Ländern aufgetretene Virus „WannaCry“ gerade wieder eindrucksvoll bewiesen haben. Den steigenden Sicherheits- und Compliance-Anforderungen können Unternehmen begegnen, indem sie von vornherein Cloud-Dienste wählen, die z.B. in deutschen Rechenzentren betrieben werden und die den strengen deutschen Datenschutzrichtlinien und Verträge nach deutschem Recht genügen.
  • Unternehmensindividuelle Anpassungen:
    Maßgeschneiderte Anpassungen sind im Cloud-Umfeld nicht üblich, dennoch sollte der Anbieter bereit sein, einige unternehmensgerechte Anpassungen vorzunehmen. Bestes Beispiel ist die Corporate Identity – diese schafft ein Selbstbild, das für die Unternehmensdarstellung nach außen als Verstärker wirkt und die Bildung von Glaubwürdigkeit, Akzeptanz und Vertrauen überhaupt erst ermöglicht. Vor diesem Hintergrund sollten Cloud-Dienste – insbesondere solche, die sich an den Endkunden richten – die Möglichkeit bieten nach den Vorgaben der den Dienst nutzenden Unternehmen angepasst zu werden.
  • Verständliches Abrechnungsmodell:
    Die nutzungsabhängige Abrechnung ist eine der attraktivsten Eigenschaften von Cloud Diensten. Unternehmen sollten sich jedoch bewusst machen, dass jeder Anbieter seine eigene Art und Weise der Preisgestaltung für seine Cloud-Dienste hat. Während einige Anbieter bspw. eine Vorauszahlung für einen bestimmten Basis Service erwarten muss in anderen Fällen für die Kundenbetreuung möglicherweise eine zusätzliche Gebühr bezahlt werden. Unternehmen müssen daher das Abrechnungsmodell des Anbieters verstehen, um spätere Überraschungen zu vermeiden und ggf. einen kundenspezifischen Preis auszuhandeln.
  • Flexibilität des Anbieters:
    Der Dienste-Anbieter sollte über eine hohe Reaktionsfähigkeit (schnelle Reaktion auf betriebliche Probleme) und einen guten proaktiven Support (z.B. Kundenbetreuung, vorbeugende Instandhaltung, Erhöhung der Ressourcen in einem Shared Umfeld etc.) verfügen. Der Anbieter sollte bereit sein, unternehmensindividuelle Service Level Agreements (SLAs) zu definieren. Darin enthalten sein sollten bspw. Performance, Verfügbarkeit, Bereitstellungszeit und ein Problemlösungszeitraum. Dazu gehören wiederum formale Eskalationsrichtlinien und definierte Sanktionen. Weiterhin könnte es interessant und notwendig sein, zu überprüfen, wie die bisherige Erfolgsbilanz bzgl. der Einhaltung der SLAs durch den Anbieter aussieht.
  • Möglichkeit der Einbindung in ein konsistentes Gesamtkonzept:
    Das Interesse an der Cloud nimmt immer stärker zu. Dennoch ist kaum ein Unternehmen bereit, seine Systeme vollständig in die Cloud zu verlagern. Stattdessen planen die meisten Unternehmen mit dem Aufbau eines hybriden IT-Ökosystems. Also einer Hybrid Cloud, bei der die Ressourcen im eigenen Rechenzentrum (ggf. Private Cloud) mit Ressourcen aus einer externen Cloud Infrastruktur (Public Cloud) kombiniert werden. Unternehmen sollten hierbei darauf achten, dass der Anbieter in der Lage ist, hybride Umgebungen nahtlos zu integrieren und diese ebenfalls sorgfältig zu verwalten. So kann ein Unternehmen bei Bedarf die benötigten Cloud Services von dem Anbieter beziehen und damit seine internen IT Ressourcen und Möglichkeiten erweitern.

Die SEEBURGER AG hat auf die genannten Anforderungen schon länger reagiert und bietet Integrations-Lösungen, Community-Dienste zur Unterstützung von Unternehmenskollaborationen und branchenspezifische Lösungen für den Fachbereich als Dienste in der Cloud. Viele Cloud-Dienste sind direkt durch die Fachbereiche unkompliziert buchbar und können sofort eingesetzt werden – die anderen Dienste stehen auf Anfrage zur Verfügung. Verschaffen Sie sich einen Überblick unter www.seeburger.cloud.

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Dr. Martin Kuntz

Ein Beitrag von:

Dr. Martin Kuntz arbeitet seit 2000 für SEEBURGER, seit 2015 ist er Mitglied des Vorstands. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Cloud, Business Applikationen und der Digitalisierung fachlicher und technischer Geschäftsprozesse. Er verfügt über Abschlüsse in Physik und BWL. Zuvor arbeitete er mehrere Jahre im Bereich Simulation für das „Karlsruher Institut für Technologie“ und für Airbus-Tochter „Airbus Defence and Space“.