E-Bestellung über NSO in Italien bei Peppol bis Februar 2020
E-Invoicing

E-Order-Mandat in Italien über die NSO-Plattform – Verzögerung zum 1. Februar 2020 für Waren und 1. Januar 2021 für Dienstleistungen mit Übergangsregelungen

| | Produktmanager Softwareanwendungen/Dienstleistungen elektronischer Geschäftsdatenaustausch, SEEBURGER

PeppolItalien schreibt E-Ordering für die Lieferanten des nationalen Gesundheitssystems vor, welches als SSN (Servizio Sanitario Nazionale) bezeichnet wird. Für die elektronische Bestellung ist die aus der Region Emilia-Romagna bekannte NSO-Plattform „Nodo di Smistamento degli Ordini di acquisto delle amministrazioni pubbliche (NSO)“ obligatorisch zu nutzen.

Dieser nächste Schritt wurde nur 6 Monate nach der Einführung der elektronischen Rechnungsstellung im B2B-Bereich über die SdI-Plattform im Januar 2019 angekündigt.

Am 27. Dezember 2019 erließ die italienische Regierung ein Dekret, das das Inkrafttreten der italienischen Plattform NSO weiter verzögert.

Die ursprüngliche Frist wurde durch neue Termine ersetzt, die von der Art der Lieferung an die mit dem SSN verbundenen Auftraggeber abhängen.

Fristen des B2G E-Order-Mandats

Die neuen Termine für elektronische Bestellungen über NSO gelten wie folgt:

  • Lieferungen von Waren: 1. Februar 2020.
  • Lieferungen von Dienstleistungen: 1. Januar 2021.

Übergangsregelungen

Das Dekret vom 27.12.2019 regelt weiter eine Übergangszeit, in welcher Rechnungen von der öffentlichen Verwaltung auch dann bezahlt werden können, wenn keine vorherige Bestellung über die NSO-Plattform übermittelt wurde.

Folgende „weiche“ Übergangsfristen gelten für

  • Lieferungen von Waren bis zum 1. Januar 2021
  • Lieferungen von Dienstleistungen: bis zum 1. Januar 2022.

E-Order-Mandat für alle Lieferanten der mit SSN verbundenen Unternehmen

Bis zum 1. Februar 2020 sind alle Auftraggeber aus dem Gesundheitswesen verpflichtet, alle Bestellungen im elektronischen XML-Format auf der Basis von Peppol BIS Version 3 über die NSO-Plattform an jeden ihrer in- und ausländischen Lieferanten zu senden. Im Rahmen des E-Order-Mandats sind alle Bestellungen – egal ob es sich um gesundheitsbezogene Produkte oder andere Lieferungen wie z.B. Büromaterial handelt –  mit dem SSN verbundenen Unternehmen abzuwickeln. Im Vergleich zum FatturaB2B Datenaustauschsystem „Sistema di Interscambio“ (SdI) werden auf der NSO-Plattform nur die Auftragsbelege bearbeitet, die Rechnungen bleiben auf der SdI-Plattform. Das neue NSO-Mandat wirkt sich jedoch in der Weise auf die SdI-Verpflichtung aus, dass bestimmte Auftragsinformationen in den über SdI ausgetauschten Rechnungen nach der Lieferung des jeweiligen Produktes oder der Lieferung enthalten sein müssen.

Mit den an NSO angeschlossenen öffentlichen Stellen existieren verschiedene E-Order-Verfahren

Es gibt drei Hauptprozesse für die elektronische Bestellung von NSO, die in der technischen Spezifikation des NSO beschrieben sind:

  1. Einfache E-Bestellung (nur Bestellung)
  2. Komplettes E-Ordering (Bestellung, Bestellbestätigung und Bestellvorgang)
  3. Vorab vereinbartes E-Ordering (vorab vereinbarte Bestellung durch den Lieferanten statt durch den Kunden und Bestellvorgang)

Nur das eigentliche E-Order-Dokument muss über die NSO-Plattform laufen. Andere damit zusammenhängende Dokumente wie z. B. Auftragsbestätigungen und Bestellvorgänge, die Teil des vollständigen E-Order-Prozesses sind, sind optionale Teilprozesse.

Kanäle für Lieferanten zur Verbindung mit NSO

Die Architektur von NSO basiert auf der SdI-Infrastruktur. Die verschiedenen Möglichkeiten, wie Lieferanten und öffentliche Verwaltungen elektronische Bestelldokumente über NSO austauschen können, ähneln den bekannten Übertragungskanälen der SdI-Plattform, mit Ausnahme des Peppol-Dienstes, der als neuer Kanal hinzugefügt wurde:

  • Webportaldienst
  • PEC-Dienst (zertifizierte E-Mails)
  • Webdienst „SdICoop-Dienst“
  • FTP-Dienst „SdIFtp-Dienst
  • Peppol-Dienst

Die Lieferanten können über die oben genannten Kanäle direkt mit dem NSO interagieren. Andererseits können sie sich über Zwischenhändler verbinden, um sich z.B. über das Peppol-Netz automatisiert zu integrieren.

Mit dem SEEBURGER Peppol Access Point Cloud Service können Lieferanten über Peppol EU-konforme E-Bestellungen von öffentlichen Gesundheitseinrichtungen in Italien erhalten. Unten sehen Sie ein Beispiel für das Peppol BIS 3 Format:

NSO-Plattform
Kombination von SEEBURGER Cloud Services und Peppol zur Erfüllung der Anforderungen der NSO-Plattform

Es besteht auch die Möglichkeit, die SEEBURGER Business Integration Suite vor Ort einzusetzen; dies ist jedoch nur dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn größere Mengen an Aufträgen abgewickelt werden sollen.

Peppol E-Order-Verfahren für NSO in Italien

Die E-Bestellung in Italien entspricht dem europäischen Standard, da der gewählte Formattyp auf den Bestellungen von Peppol-BIS basiert und das eDelivery-Netzwerk einer der zugelassenen Kanäle für die Verbindung mit dem NSO ist. Das Peppol eDelivery-Netzwerk erfordert die Nutzung von Peppol-Zugangspunkten für den Austausch strukturierter elektronischer Auftragsdokumente mit der NSO-Plattform.

Zusammenfassung

Unter den EU-Mitgliedsstaaten ist Italien einer der Vorreiter bei der Umsetzung der EU-Richtlinien für das öffentliche Beschaffungswesen in die Praxis und der Etablierung neuer Technologien bei der kontinuierlichen Digitalisierung der Prozesse der öffentlichen Verwaltung. Für inländische und ausländische B2G-Lieferanten von öffentlichen Einrichtungen, die mit dem SSN (Servizio Sanitario Nazionale) verbunden sind, tickt die Uhr, um der Verpflichtung nachzukommen.

Die Infrastruktur von Peppol ist für viele Länder die erste Wahl, um sich dem internationalen Handel stärker zu öffnen. Peppol ist derzeit in vielen Ländern Europas im Einsatz. Peppol-Behörden gibt es bereits in 11 europäischen Ländern. Die Zahl der Peppol-Behörden wächst mit den ersten beiden außereuropäischen Ländern, Singapur und Neuseeland, auf 12 an.

Wir sehen einen wachsenden Trend in Ländern wie Italien, Schweden, Norwegen, Finnland, Kroatien oder Polen etc. zur Einführung von Peppol, um die Anforderungen an die Frist für die elektronische Beschaffung zeitnah erfüllen zu können.

Eine skalierbare und zukunftssichere Lösung sollte daher aus einer Hand kommen und von einem erfahrenen Cloud-Partner betrieben werden, der die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Länder versteht und erfüllen kann. Alternativ können Sie all diese Mandate selbst umsetzen und betreiben oder mit separaten lokalen Anbietern in den jeweiligen Ländern zusammenarbeiten. Im letzteren Fall muss jedoch jeder der lokalen Anbieter individuell gesteuert und überwacht werden.

Die Lösung muss in der Lage sein, mit Peppol ein- und ausgehende Dokumente und ggf. andere Formate und Kommunikationskanäle zu verarbeiten. Außerdem muss die Lösung einfach und zuverlässig an Ihr jeweiliges ERP-System angebunden werden können.

SEEBURGER bietet einen Peppol Access Point Cloud Service an, über den Sie Peppol-Dokumente austauschen können. Unsere Dienstleistungen sind unabhängig vom ERP-System.

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Gerrit Onken

Ein Beitrag von:

Gerrit Onken ist seit 2010 bei SEEBURGER als Produktmanager für Softwareanwendungen und für den Bereich Elektronischer Datenaustausch (EDI) tätig. Seine Schwerpunkte sind Lösungen für SAP, elektronische Rechnungsstellung (E-Invoicing) und die Digitalisierung von geschäftlichen und technischen Prozessen für global agierende Kunden. Ursprünglich gelernter Bankkaufmann, absolvierte Gerrit Onken ein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Industriemanagement und Wirtschaftsinformatik. Nach seiner Tätigkeit in der Finanzbranche arbeitete er von 2004 bis 2010 als Manager und Projektleiter bei einer der fünf größten Unternehmensberatungen mit internationalen BPOs in der Banken- und Automobilbranche.