NAV-Mehrwertsteuermeldung in Ungarn – Änderungen in 2019 und 2020
E-Invoicing

NAV-Mehrwertsteuermeldung in Ungarn – Änderungen in 2020 und 2021

| | Produktmanager SAP und Global E-Invoicing, SEEBURGER

E-Invoicing NAV UpdateEs stehen wichtige Änderungen bezüglich der Schnittstellenspezifikation für Online-Rechnungen an die ungarische Steuerbehörde NAV an, die beim E-Invoicing zu berücksichtigen sind.

NAV und Online szamla-System

In Ungarn ist eine Mehrwertsteuer-Echtzeitmeldung für Rechnungen im Inland ab einer Steuerlast von 100.000 HUF/320 € pro Rechnung seit dem 1. Juli 2018 vorgeschrieben. Die nationale Steuer- und Zollverwaltung Ungarns (Nav Nemzeti Adoes Vamhivatai, kurz: NAV) bietet für diese Meldungen das sogenannte Online szamla-System (IT-System/-Verfahren der ungarischen Finanzbehörde) an. Steuerzahler oder Unternehmen sind angehalten, Mehrwertsteuerdaten aus ihren elektronischen Rechnungen (Real Time Invoice Reporting (RTIR) rechtzeitig über das Online szamla-System an die NAV zu senden. Details dazu finden sich in einem früheren Blog.

Das XSD-Datenformat und weitere technische Details werden von den ungarischen Behörden praktisch laufend verfeinert, woraus sich eine Reihe von Änderungen ergibt. Die ungarischen Behörden stellen die jeweiligen Spezifikationen zum Download unter https://onlineszamla.nav.gov.hu/dokumentaciok zur Verfügung.

NAV-Änderungen mit Wirkung 2019 und 2020

Die XSD-Version 1.0 konnte bis einschließlich des 4. Juni 2019 verwendet werden. Seitdem verarbeitet das System der ungarischen Steuerbehörde NAV keine Rechnungsdaten mehr, die mit der Verwendung des 1.0-XSD-Schemas gesendet werden, sondern erwartet Version 1.1.

Die angekündigten weiteren Versionswechsel 1.2 und 1.3 in 2019 entfielen. Stattdessen soll die Schnittstellenversion 2.0 die XSD-Version 1.1 in der Produktionsumgebung ab dem 1. April 2020 ersetzen.

Dies wurde am 24.03.2020 auf Grund der Corona Pandemie gelockert. Die Kunden haben weitere 3 Monate Zeit bis zum 30.Juni 2020 die Umstellung auf Version 2.0 intern umzusetzen. Trotzdem sollte wer kann mit Version 2.0 zum 01. April 2020 Live gehen.

Mit der Verpflichtung zum 01. Juli 2020 entfällt auch gleichzeitig die Grenze von 100.000 HUF/ca. 320 € pro Rechnung, was bedeutet, dass alle Rechnungen an NAV verschickt werden müssen.

Um die Wirksamkeit der Offenlegung von Rechnungsdaten zu verbessern, plant NAV ab Juli 2019 zusätzlich ein Verfahren zur Abfrage von Rechnungen über einen Webservice. Damit erhalten Steuerzahler mehr Transparenz, da bereits erfassten Meldungen nochmals einsehen werden können.

Entwicklung Mehrwertsteuerberichterstattung in Ungarn
Gestern, heute, morgen: NAV-Einführung im Zeitstrahl

Einführung der XSD-Schnittstellenversion 2.0 und 3.0

Als nächste Schritte im Zusammenhang mit der Einführung der Schnittstellenversion 2.0 und 3.0 sind vorgesehen:

  • Die produktive Umgebung zum Übertragen von Umsatzsteuerdaten ist bereits seit Mitte Februar 2020 verfügbar.
  • Die verpflichtende Einführung XSD-Version 2.0 wird erweitert vom 01. April 2020 bis 01. Juli 2020.
  • Ab 01.Juli 2020 wird das NAV-System keine in der Version 1.1 erstellten Rechnungsdaten mehr akzeptieren.
  • Eine Einführung der XSD-Version 3.0 ist geplant ab dem 01. Januar 2021.
  • Die Fertigstellung der Spezifikationen zur XSD-Version 3.0 ist nach der Kommentierungsphase im Juli 2020 vorgesehen.
  • Die endgültige Schnittstellenspezifikation zu Version 3.0 soll ab Oktober 2020 in der Testumgebung verfügbar sein. Daher könnte nach dieser Phase mit dem Testen von Kundenabrechnungsprogrammen gemäß der neuen XSD Version 3.0 begonnen werden
  • Entwickler und Kunden haben dann rund 3 Monate Zeit, die Version 3.0 zu begutachten, um Kommentare oder Änderungsvorschläge an die nationale Steuer- und Zollverwaltung (NAV) einzureichen. Damit soll eine erfolgreiche Einführung der neuen Version 3.0 gewährleistet werden.

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Andreas Killinger

Ein Beitrag von:

Andreas Killinger ist seit 2014 als Produktmanager bei SEEBURGER für Software-Applikationen und -Services für den elektronischen Geschäftsdatenaustausch zuständig. Seine Schwerpunkte liegen auf Lösungen in SAP sowie der elektronischen Rechnung (E-Invoicing) für international agierende Kunden. Nach seiner Ausbildung als Industriemechaniker und seinem Studium der Rechts- und Verwaltungswissenschaften absolvierte er Berufsstationen im öffentlichen Dienst und war von 1999 bis 2013 als SAP Senior Consultant und SAP-Projektleiter für IBM in internationalen SAP Projekten tätig.